Hilfen beim Bau von Modellen

 

 

Sanftes und genaues Bearbeiten von Resinteilen

 

(Alle Angaben ohne Gewähr, und spiegelt nur eigene Erfahrungen wieder)

 

Nach der Sortierung und Gruppierung der Resinteile eines Modellbausatzes in die verschiedenen Bauabschnitte sind zur Vorbereitung der Montage und der Klebearbeiten einige Arbeitsschritte zu beachten die bei Resinteile etwas anders ablaufen im Baufortschritt wie bei einen Spritzgussbausatz.

 

Das Verwenden von Resinteile im Modellbau ist nicht so schwer, wie man denkt. Prinzipiell geht man - vom Auspacken bis zum fertigen Modell dieselben Schritte durch, wie beim Spritzgussmodell  vom Anguss trennen, nachbearbeiten, kleben und bemalen. Nur bedarf es bei den meisten dieser Schritte einiger Abwandlungen der beim Spritzguss erlernten Verarbeitungstechniken.

 

Zuerst einmal: Was ist überhaupt „Resin“? Unter dem Begriff „Resin" der eigentlich ein Handelsname ist und kein spezielles Harz beschreibt, werden diverse Polyurethane, Epoxid-Harze und Kunstharze beschrieben. Kunstharze bestehen mindestens aus zwei Komponenten und gehören überwiegend zur Gruppe der duroplastischen Werkstoffe in der Kunststoffverarbeitung. Das heißt, wenn die Polymerisation der Harze beim Verarbeiten abgeschlossen ist, ist das Bauteil aus gehärtet. Durch erwärmen kann es nicht mehr in den ursprünglichen Grundstoff zurückgeführt werden. Während der Phase der Polymerisation nimmt die Viskosität der Harze ab und die Fließeigenschaften sind noch besser als bei Wasser, so das alle feinen Formteile und Hinterschnitte der Gießform ausgefüllt werden. Andere Duroplaste sind z.B. Bakelit, Melamin. Meistens kommen noch Beschleuniger und Farben oder Füllstoffe (Gesteinsmehl, Aluminium, Glasfaser) hinzu, um das Resin genannte Material einzufärben. Resin wird im Modellbau und von den Zubehörherstellern gerne verwendet, weil es - wie es so schön heißt - eine „porengenaue Abbildung“ des Modells erlaubt.

 

Zum Schutz für den Modellbauer sind bei der Bearbeitung von Resin einige Sicherheitshinweise zu beachten:

 

Ein belüfteter Raum wäre optimal, um die Resinteile nach dem Öffnen der Verpackung „ausgasen“ zu lassen. Das kann mehrere Tage dauern. Die vollständige Polymerisation des Werkstoffes kann Wochen dauern. Dies ist auch der Grund warum Resinteile an der Oberfläche manchmal einen satten oder speckigen Eindruck machen. Durch die Polymerisation werden Wasserstoffatome (Wasser) und andere Stoffe ausgeschieden, die dann den stechenden oder harzartigen Geruch erzeugen.

Wenn man diese Gase beim Öffnen der Verpackung riecht, ist auch meistens der sogenannte MAK- Wert. (Maximale Arbeitsplatz Konzentration) gemessen über 8 Stunden) erreicht. Eine Partikelmaske mit Aktivkohlefilter (P3) aus dem Baumarkt hilft da echt weiter. Diese Maske kann mehrere Monate benutzt werden 4-8 €/Stück. Oder man besorgt sich eine sogenannte Halbmaske (z.B. Fa. Auer) ca. 45-60 €. Das ist  eine einmalige Anschaffung und kann auch beim Airbrushen nützliche Dienste tun.

 

Wenn möglich Schutzbrille tragen zum Schutz der Augen beim Einsatz von Motorwerkzeugen (Dremel usw.)

 

   

 

 

Beim Sägen gibt es die Möglichkeit, verschiedene angebotene Kleinsägen von Anbietern aus dem Modellbaubereich zum Absägen der Angüsse zum Einsatz zu bringen. Die Angussblöcke haben eine etwas größere Härte als das vergossene Resin. Um feine Schnitte beim Sägen zu bekommen sind 50 Zähne auf ein Zoll (25,4mm) sinnvoll. Das entspricht etwa 0,5 mm große Zähne am Sägeblatt, und erlaubt einen sehr feinen Schnitt. Andere Zähnezahl ist 40 oder 35 Zähne auf ein Zoll wobei der Sägeschnitt immer etwas gröber wird.

 

Eine andere Möglichkeit ist das Anritzen an der Formnaht zum Bauteil hin, mit einer scharfen Klinge (Skalpell, Cutter). Man fährt mehrmals mit minimalen Druck an der Trennstelle entlang und biegt den Anguss leicht in eine Richtung bis er abreißt oder bricht. Vorsicht !. Da Resin im Mikrobereich sogenannte glasähnliche Eigenschaften hat (Voreilfähigkeit bei Rissen) bricht immer ein kleiner Teil der Bauteiloberfläche mit aus.

 

 

  

 

  

 

Zum Glätten der Sägefuge, und um das Bauteiles sehr sauber von den Sägeschnittresten zu befreien, ist der Einsatz von Schleifmitteln verschiedener  Körnung (80 bis 1000) von Vorteil. Das heißt auf einen Quadratzentimeter der Schleifmitteloberfläche befinden sich 80 oder mehrere  1000 Schleifkörper.

 

Beim Schleifen der Resinteile ist die nasse Variante zu bevorzugen, das heißt: die Resinteile werden angefeuchtet mit einigen Tropfen Wasser, oder aus einer kleinen Sprühflasche wird der Schleifklotz  angefeuchtet, oder in einer Wasserschüssel bearbeitet, um den Schleifstaub zu binden.

 

Nach dem Abtrocknen der Resinteile im Anschluss an das Schleifen hat sich eine Reinigung mit Isopropanol 80/20 oder einer handwarmen Seifenlösung bewährt, um die Silikon- und Trennmittelreste zu entfernen.

Das Anhaften der Grundierung und der anschließenden Bemalung wird so deutlich verbessert.

Puristen schleifen alle Resinbauteile mit 1000ter bis 4000ter Schleifpads ab umso die Haftung zu verbessern. Die Oberfläche wird auch angeschliffen und so kann man kontrollieren ob feine Blasen an der Oberfläche des Bauteils vorhanden sind. Diese sollten mit Cyankleber ausgefüllt werden.

 

  

  

  

 

Wenn alle Bauteile gereinigt und getrocknet sind, kann mit den Trockenanpassungen und dem Verkleben begonnen werden.

 

 

 

Und jetzt viel Spaß beim Einsatz Von Resin im Modellbau !!!

 

 

Beispiel: Arado Ar 243 P5 mit Resin-Umbau